Literatur als Medium interkultureller Verständigung

Art des Dokuments : Originaler Artikel

Autor

Associat Professor of Tehran University, Tehran, Iran

Abstrakt

Das Leben in unserer globalen Welt mit ihrer täglich zunehmenden Begegnung oder mittlerweile gegenseitigen Durchdringung unterschiedlicher Kulturen erfordert eine permanente interkulturelle Auseinandersetzung mit dem Anderen, dem Fremden und dem Unbekannten; ein Versuch, den Anderen in seinem Sein und Sein zu verstehen und zu erkennen. Ziel dieses Versuchs ist es, eine Möglichkeit zur Horizonterweiterung und zum gemeinsamen Denken zu bieten, statt lediglich Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entdecken. Dabei ist die Literatur als allgemeines, die Grenzen aller Disziplinen überschreitendes Substrat das wichtigste Medium dieser Begegnung. Unter allen literarischen Gattungen ist die Poesie als „herausragender“ Text wiederum die bedeutendste Gattung, die uns zu den tiefen Wurzeln der Gedanken, Gefühle, Ansichten und Überzeugungen von Kulturen führt. Dieser Versuch des gegenseitigen Verständnisses geht jedoch mit Schwierigkeiten, Hindernissen, Unverständnissen und Missverständnissen einher. Diese Störungen entstehen durch den Versuch, Gedichte, insbesondere Lyrikgedichte, in Fremdsprachen zu übersetzen und zu interpretieren, was sie nahezu unübersetzbar macht. Wir bemerken diese Barrieren beim Versuch deutscher Autoren, die Ghazals des großen iranischen Dichters Hafiz zu überliefern. Dieser Aufsatz versucht, beispielhaft die verschiedenen Facetten dieser Schwierigkeiten kurz aufzuzeigen und berücksichtigt dabei eine Reihe deutscher Übersetzungen des Ghazal 152 in seinem Divan.

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